Murmillo-Archiv

Donnerstag, 31. Juli 2014

YANG ZHU

Yang Zhu (楊朱 / 杨朱) war ein chinesischer Philosoph, der im 3. Jhd. gelebt hat bzw. haben soll. Über sein Leben ist wenig bekannt und von seinen Lehren sind keine Schriften erhalten. Über sein Leben und Werk wird aber bei diversen anderen Philosophen Zeugnis abgelegt, so z. B. bei Liezi und Mengzi (Menzius).
Yang Zhu soll an einem Fürstenhof in Wei (chin. Staat/Teilstaat) gelebt haben. Möglicherweise hatte er dort eine beratende Tätigkeit inne.
Einige seiner Lehren scheinen Gedanken von Zhuangzi beeinflusst zu haben oder umgekehrt. (Man kann beide nicht genau zeitlich einordnen.) Von einigen Forschern wird sogar eine Person hinter beiden angenommen. 

Yang Zhus Lehren stehen dem Daoismus nahe, enthalten aber sehr viele hedonistische Elemente.

Yang Zhu geht nämlich davon aus, dass die Vorstellungen von ethischen und kosmologischen Ordnungsprinzipien falsch seien. Sie sind entweder eingebildet oder als existierende Ideen sinnlos.
Seine Bestandsaufnahme vom menschlichen Leben ist, dass es nicht viel Gutes und Angenehmes zu bieten hat. Dieses stehe dem Streben nach höheren Idealen entgegen.
In einem durch Krankheit und Unbill beeinträchtigten und kurzen Leben bringe es nicht viel, auch noch nach vermeintlich hohen Idealen zu streben und dafür fast die ganze übriggebliebene Lebensqualität zu opfern.
Unter die Ideale, deren Nach-Streben Yang Zhu ablehnt, fallen Moralprinzipien, Einsatz für Staat und Gesellschaft, Streben nach unbeweisbaren Entitäten des Jenseits, Streben nach Ehre (Ehrbegriff unklar) und das Gründen einer Familie.
Das Ablehnen des Strebens nach einer Familie mag zwar bzgl. unnötiger Familienrituale begründbar sein, wirft aber die Frage nach der Reproduktion auf.
Yang Zhu lehnt darüber hinaus auch das Streben nach Materiellem (Güter) ab.

Stattdessen solle man die Sinne befriedigen. Yang Zhu plädiert aber für einen kontrollierten Genuss. Der Genuss könne sonst lebensgefährdend sein.
Die Aufgabe der Weisheit sei es daher zuerst, festzustellen, welche Genüsse der eigenen Natur zuträglich seien.

Zusammengefasst kann man also sagen:
- die höheren Ideale sind an sich fragwürdig
- das Streben nach ihnen ebenfalls 
- das gilt für das Diesseits (z. B. Staat, Familie) wie für ein evtl. existierendes Jenseits  
- auch das Streben nach Reichtum ist kritisch zu sehen
- das Streben nach diesen Idealen kostet sowieso zu viel Energie
- der Mensch hat auf der anderen Seite eh schon wenig Freude im Leben
- und er strebt von Natur aus nach Erfüllung seiner Begierden

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Bewertung (positiv und negativ):
+ höhere Ideale sind tatsächlich schwer greifbar
+ die Existenz eines Jenseits wirkt fragwürdig
+ der Mensch hat natürliche Begierden, die er befriedigen sollte, weil sonst ein Zustand des Unwohlseins einsetzt
- ein gewisser Einsatz (Engagement) für die Gruppe ist notwendig zu ihrer Erhaltung
- das gilt insbesondere für den Bereich Familie und Kinder (Reproduktion)
- das Streben nach materiellen Werten/Zielen ist wichtig zur Sicherung der Existenz und weiterführend zur Sicherung der Unabhängigkeit



LITERATUR:


Otto Ladstätter und Sepp Linhart: China und Japan. Die Kulturen Ostasiens; Wien 1983

QUELLEN:

Wikipedia 
Otto Ladstätter und Sepp Linhart: China und Japan. Die Kulturen Ostasiens; Wien 1983



Samstag, 26. Juli 2014

AD OPERATOREM MAXIMUM

Salve, magister militum! Fol. 89 r des Exzerptes vom geistlichen Streit teilweise entziffert und auf "diereichsburg.blogspot". Folgende Fragen noch offen:
1.) Wo vollständiger Traktat?
2.) Wie umfangreich?
3.) Wer ist der Autor?
4.) Gibt es lateinische Vorlage?
5.) Was steht in den Lücken?
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Baue auf Mithilfe. Sodann rigoros-perfektionistische Durchführung und Lösung des Problems.
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Salutationes optimas!

GESCHICHTE VOR DER GESCHICHTE 2

Frühjahr 1981: eine Expedition entdeckt uralte Ruinen einer Stadt. Lage: 700 km vor der Küste Portugals. Die Gegend des Ampere Unterwasserberges (seamound) zwischen Madeira und Casablanca. ANDREI MONIN glaubt: Es handele sich dabei um Strukturen, die Reste von Bauwerken sein könnten (Mauern, Treppen, Straßen). Es wurden rechtwinklige Strukturen sowie Platten identifiziert. Die regelmäßige Form lasse auf künstlichen Ursprung schließen!
MONIN versuchte diese "Ruinen" mit der Atlantissage, die der Philosoph PLATON (427-347 v. Chr.) in seinen Dialogen "Kritias" und "Timaios" erzählt, in Verbindung zu bringen! Danach sei die Insel Atlantis "im Verlauf eines schrecklichen Tages und einer schrecklichen Nacht" im Meer versunken. Die Legende stammt ursprünglich aus Ägypten. Dort stieß der Staatsmann SOLON (640-560 v. Chr.) auf Bilder an den Säulen des Tempels zu Sais, auf denen die Geschichte von Atlantis dargestellt war.
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Quelle: Johannes v. Buttlar: Adams Planet.

DAS LATEIN-GERÜST des PROF. OSWALD WOYTE (STUDIENDIREKTOR)

Es handelt sich hierbei um eine sehr gut gemachte "kurzgefaßte lateinische Grammatik in übersichtlicher Anordnung und leichtverständlicher Darstellung (nicht für meine "Schöler": ridere licet) mit Übungsaufgaben und Schlüssel" (Selbstunterrichts-und Nachhilfelehrbuch nach der Gerüst-Methode), II. Teil: Übungsaufgaben und Schlüssel zur Formenlehre, 2. Auflage, C. Bange Verlag-Hollfeld/ Obfr..
Der Band ist die Fortsetzung und Ergänzung zu Teil 1, Formenlehre. Band 3: Satzlehre (Syntax), Band 4: Übungsaufgaben und Schlüssel zur Satzlehre.
Aus dem Inhalt:
Kap. 1: Substantiva der 1. Deklination (a-Stämme)
Kap. 2: Substantiva der 2. Deklination (o-Stämme)
Kap. 3: Substantiva der 3. Deklination (i-und konsonantische Stämme ohne Besonderheiten)
Kap. 4: Substantiva der 4. Deklination (u-Stämme)
Kap. 5: Substantiva der 5. Deklination (e-Stämme)
Kap 6: Besonderheiten der Kasusbildung der 3. und 4. Deklination
(...)
Darin folgende lustige Sätze:
"Die Hennen der Bauern lieben den Wald." (S. 7)
"VINUM ANIMUM VIRI DELECTAT." (S. 8)
"Die Kinder lieben die Bücher." ibd. ("homerisches" Gelächter!)
"Agricolae copiam gallinarum amant: die Bauern lieben die Menge der Hennen."
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Das OPUS des Professors ist äußerst profund und grundgelehrt. Ein echtes Werk wahrer LATINITAS sowie ein veritables Gegengewicht zu einer banalen Welt!
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Euer Zuchtmeister

ANNO 508 v. (AUS ROMS FRÜHGESCHICHTE)

In diesem schicksalhaften Jahr erschien der etruskische König PORSENNA mit seinem Heer "ante portas Romae". PORSENNA stammte aus CLUSIUM, heute Chiusi. Er war mit Tarquinius verbündet.
Ein mutiger Mann namens HORATIUS COCLES trat dem Etrusker völlig allein auf einer Brücke entgegen. Er hielt die Feinde so lange auf, bis die Römer die Brücke hinter ihm abbrachen.
Die Etrusker belagerten nun Rom. In einer dunklen Nacht schlich sich der junge Patrizier MUTIUS SCAEVOLA ins Lager der Feinde. Bedauerlicherweise wurde der mutige junge Mann gefaßt. PORSENNA drohte ihm alles mögliche an, um ihn auf seine Seite zu ziehen. Doch SCAEVOLA weigerte sich und legte seine Hand ins Feuer. Der große Mut des Mannes-man könnte es auch Wahnsinn nennen-beeindruckte den PORSENNA so sehr, daß er die Belagerung abbrach (heute würden wir sagen "er schmiß hin"). Mission not accomplished.
Was geschah noch?-TARQUINIUS verlor den Thron, und Rom wurde Republik. So war das damals.
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Vir bonus dicendi peritus

Sonntag, 20. Juli 2014

GESCHICHTE VOR DER GESCHICHTE 1

Es gab schon eine Geschichte vor der "offiziellen" Geschichte. Diese wird in der Schule bedauerlicherweise nicht gelehrt, obwohl sie sehr spannend ist. Das mag daran liegen, daß uns die schriftlichen Quellen fehlen und diese Art von Geschichte allzusehr im Dunkeln liegt und vom Geheimnis umwittert ist. Hier nun einige Beispiele:
1.) große symmetrische Steinblöcke vor der Küste BIMINIS: diese wurden 1968 von DR. J. MANSON-VALENTINE in 11 m Tiefe entdeckt; sie haben die Form eines "J"; die Anlage ist 100 m lang; evtl. prähistor. Docks oder Kultanlagen.
2.) die sog. "BIMINI-MAUER": 1976 drehte der tragisch ums Leben gekommene PHILIPPE COUSTEAU, Sohn des berühmten Meeresforschers JACQUES YVES COUSTEAU, einen Film über eine Tauchexpedition; sein Ergebnis: die Anlage ist künstlich, mind. 8000 Jahre alt und gehört der MEGALITHKULTUR an; er glaubte auch eine Art Tempeldach auf Säulen zu erkennen; PROF. DR. DAVID ZINK kam zu ähnlichen Ergebnissen.
3.) große Pyramide auf dem Meeresgrund: entdeckt von einer franz. Expedition; Lage: 150 km südl. von Miami; symmetr. Struktur, angeblich 200 m hoch.
( DR. MIRO MOVONOR weist darauf hin, daß megalithische Bauten quer durch den Atlantik nicht ungewöhnlich seien.)
4.) unterseeische Pyramidenstadt: entdeckt 1981 von L. GEORGE GELE  im Golf von Mexiko; angeblich 10 000 Jahre alt; er habe 40-50 Steinstrukturen auf dem Meeresboden gefunden; eine Struktur sehe wie Pyramidenspitze aus; die Stadt habe an Flußdelta gelegen; das damalige Land sei heute Meeresgrund; U-förmiges Gebilde sowie 4 Quadratkilometer große Anlage mit rechtwinkligen Gebilden; bis zu 7 m hohe Mauern.
5.) 30 m vom Meeresgrund aufragende Pyramide: entdeckt 1970 von  PROF. DR. RAY BROWN; die Spitze liege nur 40 m unter der Meeresoberfläche; angeblich sei er durch eine Öffnung ins Innere gelangt und habe dort eine Kristallkugel, die von zwei emporgereckten Händen gehalten wurde, und Symbole gefunden; ein weiterer Versuch, zu der Pyramide zu kommen endete für 3 von 4 Tauchern tödlich; BROWN wurde schwer verletzt; die Pyramide konnte nicht mehr gefunden werden; Grund: evtl. Veränderung des Meeresbodens (Stürme, Seebeben) Pyramide wahrscheinlich im Meeressand verschwunden.
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Meine Theorie: Die Rache POSEIDONS!
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Quelle: Joh. v. Buttlar: Adams Planet, Kap. Erinnerungen an Atlantis.------
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Samstag, 19. Juli 2014

GRAFIKEN ZU HISTORISCHEN EPOCHEN

Über jede der drei historischen Hauptepochen Antike, Mittelalter und Neuzeit liegen eine Menge Grafiken vor, also Fotos und Zeichnungen von Personen, Gegenständen, Gebäuden und Landschaften.

Wir haben auf Novatlan begonnen, Grafiken zu den drei Epochen zusammenzustellen. Wenn das Projekt weiter vorankommt, werden die drei Bereiche auf die jeweiligen Epochen-Blogs in unserem Netzwerk verteilt.

Grafiken: Antike
Grafiken: Mittelalter
Grafiken: Neuzeit

Dienstag, 8. Juli 2014

OVID: METAMORPHOSEN I, 168-176: DIE HIMMLISCHEN GEFILDE

(...)
est via sublimis (es gibt einen hohen Weg) caelo manifesta sereno (sichtbar am heiteren Himmel; bei heiterem Himmel):
lactea nomen habet (er hat den Namen "Milchstraße") candore notabilis ipso (allein schon am Glanze kenntlich; erkennbar);
hac iter est superis (hier ist der Weg für die Himmlischen) ad magni tecta Tonantis (zu den Dächern des großen/ mächtigen Donnergottes; "Donnerers")
regalemque domum (und zum königlichen Haus): dextra laevaque deorum
atria nobilium (links und rechts die Säle der vornehmen/ höheren Götter) valvis celebrantur apertis (werden häufig besucht bei offenstehender Tür; wobei die Tür offenstand),
plebs habitat diversa locis (das "Volk"=die niederen Götter wohnt/ wohnen zerstreut an verschiedenen Orten): hac parte (auf dieser Seite) potentes
caelicolae (die mächtigen Himmelsbewohner) clarique (und die berühmten; erhabenenen) suos posuere penates (haben ihre Penaten gesetzt);
hic locus est (dies ist der Ort), quem (den), si verbis audacia detur (wenn den Worten die Kühnheit erlaubt sei),
haud timeam (ich mich nicht fürchte; ich mir getraue) magni dixisse Palatia caeli (die Paläste; den Palast des großen Himmels zu nennen; "genannt zu haben"; poet.)
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Palatium=palatinischer Hügel; kaiserlicher Palast.
Die Götterstadt: nach dem Vorbild Roms; die höheren Götter empfangen die niederen wie die Patrone die Klienten; diese wurden im Atrium empfangen.
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celebrantur: die Säle füllen sich mit Besuchern
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Greetings from OVID!

Sonntag, 6. Juli 2014

EINIGE FAKTEN ZUR GESCHICHTE DES LIMES

1) Ab dem 8. Jh. urkundliche Erwähnung des LIMES unter dem Namen "Pahl/ Pohl/ Pfahl" vgl. auch Orte wie "Pfahlheim" u.a. Diese Tatsache bedeutet nicht anderes, als daß der LIMES mit seiner auffälligen Form im Gelände im Bewußtsein der Bevölkerung verankert war.
2) Sage von der "Teufelsmauer": Im Bereich des sog. RÄTISCHEN LIMES wird bis heute die Sage von der  "Teufelsmauer" erzählt. Diese soll der Teufel erbaut haben, der nachts auf ihr mit Flammenschein entlangfahre. Das Volk liebt eben schön schaurige Erzählungen.
3) Erwähung des LIMES in cap. 29 der "GERMANIA" des TACITUS:
"Die Bevölkerung des DEKUMATENLANDES möchte ich nicht zu den Völkern Germaniens rechnen, obwohl sie jenseits des Rheins wohnt: sie setzt sich zusammen aus dem leichtsinnigsten Gesindel der Gallier, welches, durch Not verwegen gemacht, dieses Land, bei dem nicht klar ist, wem es gehört, in Besitz genommen hat; seitdem der LIMES mit den Wachtürmen gezogen ist, gilt dieses Gebiet als Ausbuchtung des Reiches und Teil der Provinz."
Nettes Kompliment!
4) JOHANN THURMAIR (genannt AVENTINUS): BAYRISCHE CHRONIK von 1518; erstes Geschichtswerk in deutscher Sprache; wichtige Quelle dazu: die "GERMANIA" des TACITUS; s.o.-darin: Übersetzung des LIMES mit "Pfahl"
5) JOH. ALEXANDER DÖDERLEIN, 1723: klärt den tatsächlichen Limesverlauf zwischen Kipfenberg und Gunzenhausen.
6) IGNAZ PICKEL: 1789 erste Ausgrabungen.
7) Preußische Akademie der Wissenschaften: 1748, Preisaufgabe: "zu untersuchen, wie weit die Römer über Rhein und Donau nach Deutschland vorgedrungen und ob noch Spuren davon vorhanden".
(klare Arbeitsanweisung im preuß. Stil (!); so muß es sein!)
Ganz klar. Hier ging es mehr als nur um Wissenschaft, sondern auch um nationale Interessen und wieweit Deutschland Anteil am Erbe der Antike hat.
8) ULRICH VON HUTTEN: "ARMINIUS".
9) seit 1818: Eintragung des LIMES in die Karten der staatlichen Katastervermessung.
10) ab 1852: die örtlichen Altertumsvereine schließen sich zu einem deutschen Gesamtverein zusammen.
11) 1871: Erforschung des LIMES wird dem DEUTSCHEN REICH übertragen; dafür sprechen sich u.a. BISMARK und MOLTKE aus; der REICHSTAG bewilligt 200 000 Goldmark!
12) THEODOR MOMMSEN: Denkschrift:
"Der LIMES ist das älteste historische Bauwerk, welches Deutschland besitzt, seine Aufklärung ebenso folgenschwer für die Geschichte des Römerreiches...wie für die Urgeschichte unseres VATERLANDES. Das geeinigte Deutschland wird nachzuholen haben, was bei der Ungunst früherer Zeiten unterblieben ist."
13) 1892: die REICHSLIMESKOMMISSION wird gegründet; Einteilung des LIME in 15 Teilstrecken:
a) 1-9: GERMANISCHER LIMES
b) 12-15: RÄTISCHER LIMES
c) 10: ODENWALDLIMES
d) NECKARLIMES
STRECKENKOMMISSARE und DIRIGENTEN aus allen Bevölkerungsschichten zwecks gründlicher Durchführung der Forschungsmaßnahmen. Recht so!
14) seit 1894: Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse; s. FABRICIUS-HETTNER-VON SARWAY; 14 Bd.e (1937)
15) Einweihung des rekonstruierten SAALBURGKASTELLS!
16) Fortsetzung der Untersuchungen; s. "LIMESFORSCHUNGEN" (1959 ff.)
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LIT:
Lehrerfortbildung LEU, Kommission zur Erstellung von Handreichungen "Realien im Lateinuntericht"; der LIMES, I. Geschichte, Anlage, Funktion, Okt. 1979, Materialien zur Einführung neuer Lehrpläne; Hrsg.: Landesstelle für Erziehung und Unterricht Stuttgart.


COHORS I ASTURUM EQUITATA ET PRAEFECTUS GAIUS IULIUS ARTEMO

Neuer Beitrag auf unserer militärgeschichtlichen und lesenswerten Seite PRIMIGENIA-PIA-FIDELIS. BLOGSPOT. DE
Es geht dabei um das Kastell Mainhardt, seine Besatzung, die Asturer-Kohorte, den Praefekten Artemo und seine Mannen. Außerdem erfahrt ihr viele Details, über all die Dinge, die man dort gefunden hat.---

GERMANISCH: BUCHSTABE B; BEISPIELE

Burg=*burg
Bürde=*burthi; ahd. burdin
Bündel=*bunda
Bügel=*bugila
Bucht=*angra
Buchstabe=*boke (vgl. engl book)
Runenstab=*boke staba
Buch=*buko; ahd buoh; as. bok
Brustharnisch=* brunjo; ahd brunna; brunia; vgl Brünne
Bruder=*brothar
Bruch=*broka (vgl. engl. to break)
Brot=*brauda; an. braud
Brocken=*bruko
bringen=*brangjan; ahd brengen; as. brengian
Brennen=*brenno
breites Beil=*barda (Hellebarde!)
Brett=*breda; ahd bret; as. bred
Breite=*braida?
Braut=*brudi; ahd. brut; as brud=junge Frau
brauchen=*brukan; ahd bruhhan; as. brucan
Brauch=*bruki
Braten=*breda
Brand=*aida
Botschaft=*airundija
Bote=*airu; *budo
Bosheit=*faikna
Bösewicht=*skanda
Böses=*abuham; *ubila; *wanha (Böses; Übel; Unheil)
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der Ort Boppard=Boudobriga
(...)
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Lernt sprechen wie Hermann, der Cherusker!
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Bsp.e aus: www. koeblergerhard.de
Auf dieser Seite: Germanisches und Altsächsisches Wörterbuch; auch: Altsächsisch-Latein! Muß eine Heidenarbeit gewesen sein. Die Anfänge liegen in den 80ern. Der Mann hat Großes geleistet. Sollte zum Gefolgsmann von Hermann ehrenhalber ernannt werden!
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Mittwoch, 2. Juli 2014

CAESAR: BELL. GALL. II, 26

Das 2. Buch des "BELLUM GALLICUM" zerfällt in zwei große Einheiten:
1.) Verschwörung der Belger
2.) Krieg gegen einzelne Völker
a) SUSSIONEN, BELLOVAKER, AMBIANER: cap. 11-15: unterwerfen sich (hatten wohl keine Lust mehr)
b) NERVIER: 16-28; schwere Kämpfe!
c) ATUATUKER: 29-33; unterwerfen sich ebenfalls
Caesar legte sich so ziemlich mit jedem in Gallien an. Viel Feind, viel Ehr'.
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Caesar cum (Als Caesar) septimam legionem (daß die 7. Legion), quae iuxta constiterat (die sich daneben (in der Nähe) aufgestellt hatte), item urgeri ab hoste (ebenso vom Feind bedrängt werde) vidisset (gesehen hatte), tribunos militum monuit (ermahnte er die Miltärtribunen), ut paulatim (daß allmählich) sese legiones coniungerent (sich die Legionen vereinigten; zusammenschließen sollten; die Legionen sich vereinigen zu lassen) et conversa signa in hostes inferrent (und kehrt zu machen und gegen die Feinde vorzurücken; "die gewendeten Feldzeichen gegen die Feine hineinzutragen"; also anzugreifen). Quo facto cum (Weil durch diese Tat; weil, nachdem dies getan worden war; geschehen war) aliis alii subsidium ferrent (die einen den anderen (=inter se) Hilfe (Unterstützung) brachten; sie sich gegenseitig...) neque timerent, ne (und nicht fürchteten, daß sie; zu fürchten brauchen, daß sie) aversi ab hoste circumvenirentur (abgewandt =im Rücken (a tergo) vom Feind umzingelt würden; umzingelt zu werden), audacius resistere ac fortius pugnare coeperunt (begannen sie mutiger (kühner) Widerstand zu leisten (sich zu widersetzen) und tapferer zu kämpfen).
Interim (Inzwischen) milites legionum duarum (die Soldaten der zwei Legionen), quae in novissimo agmine (die bei der Nachhut) praesidio impedimentis fuerant (dem Troß zum Schutz gewesen waren), proelio nuntiato (nachdem ihnen der Kampf gemeldet worden war=auf die Kunde des Kampfes; vom Kampf) cursu incitato (mit beschleunigtem Lauf=im Laufschritt) in summo colle ab hostibus conspiciebantur (wurden oben auf dem Hügel von den Feinden erblickt), et T. Labienus (und T. Labienus) castris hostium potitus (sich des Lagers der Feinde bemächtigend; der sich...bemächtigt hatte; als er sich...) et ex eo loco superiore (und von dem/ einem höher gelegenen Ort; von seiner Stellung aus, die höher lag), quae res in nostris castris gererentur (welche Dinge in unserem Lager "ausgeführt wurden; vor sich gingen; wie es im Lager stand; Objektsatz), conspicatus (erblickend; als er sah, was sich abspielte) decimam legionem subsidio nostris misit (schickte er die 10. Legion den Unseren (Unsrigen) zur Unterstützung). Qui cum (Als diese) ex equitum et calonum fuga (aus der Flucht der Reiter und Troßknechte), quo in loco (in welcher Lage) res esset (die Sache war; wie es stand) quantoque in periculo und in welcher Gefahr) et castra et legiones et imperator versaretur (sowohl das Lager als auch die Legionen als auch der Feldherr sich befand; schwebte), cognovissent (erfahren hatten), nihil ad celeritatem sibi reliqui fecerunt ("machten sie für sich (zu ihrem Vorteil) nichts des Übrigen hinsichtlich der Schnelligkeit"; d.h.: in punkto Schnelligkeit machten sie nichts anderes, als eben schnell zu sein; sie ließen es nicht an Schnelligkeit fehlen; TEUBNER-KOMMENTAR von 1902, S. 68).-
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So war das damals im Krieg. Du oder ich!
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ex superiore loco: das Lager der Belger lag 13 m höher; TEUBNER-KOMM.
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Ave Caesar!