Murmillo-Archiv

Freitag, 29. Mai 2015

DE ALEXANDRO SEVERO: 222-235

ALEXANDER SEVERUS, imperator Romanus saeculi tertii, dominus nominari vetuit. A vestimentis ac calceis  gemmas amovit (removendas curavit). Se memoriam magnopere exercuisse notum est. A poetis laudari noluit. Etiam pueros libidinosos (adulteros) noluit. Honores recusantibus, non petentibus (id/ his studentibus) tribuendos esse putabat. Procuratoribus concubinas comparavit bene sciens illos sine eis vivere non posse. Expeditionem quoque in Parthos suscepit et ARTAXERXEM, regem eorum, devicit. Et pugnae interfuit! Cum in Germaniam profectus est, populus eum centum milia passum comitabatur. Postremo a militibus severitatem suam (eius?) non patientibus prope Mogontiacum occisus est.
(Alexander Severus, ein römischer Kaiser des dritten Jahrhunderts, verbot es, Herr genannt zu werden.. Edelsteine entfernte er von den Kleidern und Schuhen (ließ er entfernen). Es ist bekannt, daß er ausgiebig sein Gedächtnis geübt hat. Von Dichtern wollte er nicht gelobt werden. Auch Lustknaben (Liebchen) mochte er nicht. Er glaubte, daß Ehrenstellen den sich Sträubenden, nicht den danach Strebeneden gebührten. Den Statthaltern verschaffte er Beischläferinnen, wohlwissend, daß sie ohne diese nicht existieren können. Er unternahm auch einen Feldzug gegen die Parther und besiegte den Artaxerxes, ihren König. Auch an der Schlacht nahm er teil. Als er nach Germanien ging, begleitete ihn das Volk 150 km weit. Schließlich ist er nahe bei Mainz von Soldaten ermordet worden, die seine Strenge nicht ertrugen.)
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FRAGE: Muß es "severitatem suam" oder "eius" heißen? Tätige Person beim Passiv: Ablativ mit "ab, a". Subjekt ist "er" (A. S.); "suus, a, um" ist reflexiv.
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Montag, 25. Mai 2015

ÜBUNGSSÄTZE 2

1.) Simus ad dimicandum parati!
Seien wir zum Kampf bereit!
2.) Docendo discimus.
Durch Lehren lernen wir.
3.) Filius erudiendi causa Athenas missus est.
Der Sohn ist der Ausbildung wegen nach Athen geschickt worden.
4.) Bis dat, qui cito dat.
Doppelt gibt, wer schnell gibt.
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Und hier noch ein völlig absurder Übungssatz von mir:
Potando monachus malus claustrum suum perdidit (evertit; in perniciem dedit).
Durch Trinken ruinierte der böse Mönch sein Kloster.
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decurio

ÜBUNGSSÄTZE 1

1.) Alexander puer quinque annorum et legendi et scribendi peritus fuisse dicitur.
Alexander soll als Junge von fünf Jahren sowohl des Lesens als auch des Schreibens kundig gewesen sein.
2.) Adulescens et laborando et exercendo et pugnando omnes aequales superavit.
Als Junge übertraf er alle Gleichaltrigen durch Arbeiten, Üben und Kämpfen (sowohl durch...als auch...).
3.) Nihil agendo homines male agere discunt.
Durch Nichts-Tun lernen die Menschen, schlecht zu handeln (Indem sie...).
4.) Memoria exercendo augetur.
Das Gedächtnis wird durch Übung vergrößert (nicht bei meinen Schülern!).
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decurio

MARCUS AURELIUS 2

Seine Regierungszeit war durch heftige Abwehrkämpfe gekennzeichnet. Mit ihm ging die relative Stabilität des Prinzipats zu Ende.
162 n: Niederschlagung eines Aufstandes in Britannien
166/7 n: Krieg an der Donau
168/ 7 n: Kämpfe gegen germanische und sarmatische Stämme
178/ 80 n: Eroberung von Teilen der heutigen CSSR und Ostungarns
171/ 75 n: MARKOMANNENKRIEG (vgl. Reliefband der Mark-Aurel-Säule)
180 n: Tod in Vindobona an der Donau mitten im Krieg; M. A. starb an der Pest.
Auf seinen Donaufeldzügen schrieb er seine "Selbstbetrachtungen" auf Griechisch. Titel des Werks: TA HEIS HEAUTON=an sich selbst; Wege nach innen).
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decurio

DE MARCO AURELIO: 161-180

Historiam intravit ut philosophus in solio regali. Cuius magister ille CORNELIUS FRONTO erat. Ab ineunte aetate (a puero/ is) philosophiae studuit et corpus castigavit (exercuit). Ita exempli causa (ut exemplum afferam; exemplo utar) (per) longum tempus in solo dormiebat. Ideo (idcirco, itaque) HADRIANUS illum verissimum nominavit (dixit). Credebat secundum Platonem illas civitates florere, in quibus philosophi principes et principes philosophi sint.
(Er betrat die Geschichte als Philosoph auf dem Kaiserthron. Sein Lehrer war der berühmte Cornelius Fronto. Von frühester Jugend an bemühte er sich um die Philosophie und übte Askese. So schlief er z.B. lange Zeit auf dem Fußboden. Daher nannte ihn Hadrian "durch und durch echt" (authentisch). Er glaubte gemäß Platon, daß jene Staaten blühen, in denen die Philosophen die Herrscher und die Herrscher die Philosophen sind,)
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castigare: Nachbildung nach "fatigo": zur moralischen Anständigkeit treiben: züchtigen; verbessern; zügeln (sollte unbedingt mit meinen Schülern geschehen; vermutlich aber zwecklos, da schon zu weit versaut)
sint: Nebensatz eines ACI; kausal-konsekutiver Nebensinn.
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Sonntag, 24. Mai 2015

MODERNE PHYSIK: WAS IST EINE PARKBANK?

Wer kennt nicht die ganz ähnliche Frage aus der FEUERZANGENBOWLE von SPOERL: "Wat is eene Dampfmaschin'...?"
Neuer post auf NOVA-AETAS.BLOGSPOT. DE

BELLUM VARIANUM: PRAEFATIO

"Die erste geschichtliche Großtat deutscher Einigkeit vollbrachte Hermann, der Cheruskerfürst."
(WERNER VÖLKER: ALS DIE RÖMER FRECH GEWORDEN...DIE SCHLACHT IM TEUTOBURGER WALD, Wagenbachs Taschenbücher, Berlin 1981, S. 11)
"...Das war im Teutoburger Wald:
die Streitaxt klirrt, wie Donner hallt
des deutschen Mannes Schlachtgesang.
Die Römer fliehn, zu Tode bang.
Und wer den deutschen Sieg gebracht-
Das war die große Hermannsschschlacht!
Und der zerbrach der Römer Joch,-
ARMINIUS,-ER LEBE HOCH!"
(Gedicht unter einem Stahlstich aus einem Bilderbogen, 19. Jh., a. a. O. S.45)
(Soweit ich informiert bin, benutzten die Germanen die Axt im Kampf eher selten. Erst später gebrauchten die Franken und Wikinger eine langstielige Streitaxt, "Franziska" genannt; s. DIE VARUSSCHLACHT, Römer und Germanen; Lesen-hören-staunen, Wissen erleben mit spannenden Sachgeschichten auf CD, Lingenkids.)
In der berühmten SCHLACHT IM TEUTOBURGER WALD, geschlagen 9 n. Chr., gingen 3 römische Elitelegionen plus Hilfstruppen durch die unablässigen Angriffe der verbündeten Germanen, angeführt von ihrem charismatischen Heerführer HERMANN, sowie durch eine Verkettung widriger Umstände unter (schlechte Führung, Naivität des Befehlshabers, schlechte Wegverhältnisse und schwieriges Gelände, Dauerregen etc.). Fast unnötig zu betonen, daß dies ein Schock erster Ordnung für die Römer war. Schließlich werden ja nicht alle Tage 3 Legionen "plattgemacht", immerhin ca. ein Achtel des römischen Heeres!
KAISER AUGUSTUS war verständlicherweise über die Hiobsbotschaft aus dem fernen Germanien außer sich, und zwar so, daß er sich Haar und Bart wachsen ließ und wiederholt den Kopf gegen Türen schlug, immer wieder, so SUETONIUS, ausrufend: "QUINTILI VARE, LEGIONES REDDE!" (Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!)
(Vielleicht sagte er auch: Verdammter Idiot, schaff' mir sofort meine Legionen herbei; weißt du, was das alles gekostet hat?)
HERMANN DER CHERUSKER aka ARMINIUS, wie ihn die Römer nannten (man weiß nicht, wie er wirklich hieß), gilt heute-iure ac merito (mit vollem Recht)- als der LIBERATOR GERMANIAE (Befreier Germaniens). Das stimmt, allerdings mit gewissen Einschränkungen: Zwar wurde der römische Expansionsdrang bis zur Elbe (Albis) gestoppt und die Römer auf die Rheinfront zurückgeworfen, aber dennoch blieben sie in einem Teil Germaniens, der dann zu den Provinzen GERMANIA SUPERIOR und INFERIOR wurde. Rom wurde durch den Sieg des Cheruskers zwar in seine Schranken verwiesen, eine wie ich meine großartige Leistung, stand doch Rom damals auf der Höhe seiner Macht, aber es wurde nicht zu Fall gebracht. Letzendlich war eine gewonnene Schlacht zu unbedeutend, als daß sie das gewaltige Machtgefüge des IMPERIUMS hätte entscheidend in den Grundfesten erschüttern können.
Und was wurde aus ARMINIUS? Er blieb sich treu und focht mit wechselndem Geschick gegen die Römer. Schließlich erlag er der List und Heimtücke seiner feigen Verwandtschaft, die dessen Größe nicht mehr ertragen konnten.
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Dienstag, 19. Mai 2015

PROJEKT: REIHE "RÖMER UND GERMANEN" 1

DIE VARUSSCHLACHT (DE BELLO VARIANO)
Einleitung: Bedeutung des Themas-ein spannendes wie lehrreiches Kapitel deutsch-römischer Geschichte
Caput 1: militärische Situation in Germanien anfangs des 1. Jh.
Caput 2: die germanischen Stämme: Lebensraum, Lebensweise, Kampfesweise, Bewaffnung
Caput 3: die römische Armee des frühen 1 Jh: Standorte, Truppenstärke, Kampagnen, Organisation, Kampfesweise, Bewaffnung.
Caput 4: der Konflikt: Vorgeschichte, Ursachen
Caput 5: die politische Situation bei den Cheruskern
Caput 6: dramatis personae: Quinctilius Varus, Arminius, Segestes u.a.
Caput 7: Bellum Varianum: Sommerfeldzug des Jahes 9, Rückmarsch, Schlachtverlauf, Katastrophe, Ursachen, Verluste, Auswirkungen
Caput 8: Lokalisierung des Schlachtfeldes: viele Theorien, letzter Stand der Forschung
Caput 9: Die Quellen: Strabo,Tacitus, Velleius, Florus, Dio, Sueton.
Caput 10: Weitere Lektüre
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Idee
by decurio; copyright
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Salve, imperator, dieses Konzept könntest Du als Beispiel an den Verlag "mailen". Salutem plurimam.







WORTKUNDE: WÖRTER, DIE ETWAS MIT "NOT" ZU TUN HABEN

1.) Notpfennig (eiserne Reserve)=pecunia ad subitos casus reposita (ad subsidium fortunae reposita)
2.) Notlüge=mendacium necessarium
3.) Notwehr=defensio contra vim (illatam)
4,) Notbrücke=pons tumultuarius (wenn man drüberläuft, wird's "tumultuarisch", denn dann wackeln die Bretter)
5.) Notfall=(subita) necessitas
6.) Nötigung=vis
7.) Notzucht= stuprum mulieri per vim illatum (darauf steht "castratio"!)
8.)Notstand=angustiae, difficultas
9.) nötigen=cogere
10.) ohne Not=nulla re cogente, sine causa
11.) notgedrungen=necessitate coactus
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DAS HEER TRAJANS AUF DEM MARSCH

Traiani exercitus ad regionem (partem) septentrionalem (ad septentriones) Dacis recedentibus.
Das Heer Trajans marschierte nach Norden, während sich die Daker zurückzogen.
Frumentum exurunt, ne in Romanorum manus (potestatem) (per)veniat (incidat).
Sie verbrennen das Getreide, damit es nicht in die Hände der Römer fällt.
TIBERIUS CLAUDIUS MAXIMUS cum ceteris exploratoribus agmen anteierunt (constructio ad sensum) insidias quaerentes hostemque sequentes.
Tiberius Claudius Maximus geht zusammen mit den übrigen Kundschaftern dem Heer voraus, sucht nach Hinterhalten und folgt dem Feind.
DECEBALUS, rex Dacorum, Tapas fugit ibique copias suas sub monte inter arbores collocavit.
Decebalus, der König der Daker, floh nach Tapae und stellte dort seine Truppen am Fuß eines Berges zwischen den Bäumen auf.
Exploratores Decebalum insequentes Traianum de hostibus certiorem fecerunt.
Die Kundschafter folgten Decebalus unmittelbar und informierten Trajan über die Feinde.
Postremo imperator eo loco cum maxima parte exercitus adveniat.
Schließlich kommt der Kaiser mit dem größten Teil des Heeres an diesem Ort an.
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Informationen: aus PETER CONOLLY: TIBERIUS CLAUDIUS MAXIMUS, EIN RÖMISCHER REITER.
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Latin text
by decurio
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Sonntag, 17. Mai 2015

NOVITATES

- bin angekommen
- volles Auto ausgeladen
- Haut durch intensive Säuberungsaktion aufgeweicht
- im Keller zu 8 Film geschaut (Hobbit, WhoAmI) und gut diniert!
  (muntere Runde)
- Grüße!
- Schwaben feiern den Trollingermarathon
- muss gerade Angehörige im Krankenhaus besuchen
- Patienten werden auch hier immer anspruchsvoller!
- falls ihr mal krank werden solltet, sag mir bitte im Voraus, wo ich den Rolls-Royce parken soll! 
- Rechner läuft stabil und wird wohl halten - bin vom KKH aus online!
- habe hier Emails gecheckt: der Verlag hat zumindest unsere Mail bestätigt
  (Antwort des Verlags binnen 3 d)
- werde heute Abend nochmal die Nachbarschaft abchecken
- politische und kriminologische Entwicklungen weiterhin unklar

Mittwoch, 13. Mai 2015

OVIDSTELLE: MET. 14, 274: CUM LACTE COAGULA PASSO

Die Lösung, care collega, ist gar trefflich! Ich hatte heute nacht ein langes Gespräch mit dem collega Heidelbergiensis (Michele illustrissimo) hinsichtlich dieses Problems. Der verehrte collega meinte etwa dies: OVID, der sicher über uns lächelt, hatte ursprünglich einen ablativus instrumenti im Sinne. Dann hätte die Stelle gelaute: CUM LACTE COAGULO PASSO. Zwei ablativi mit "o" klingen nicht gut. Außerdem muß aus metrischen Gründen die letzte Silbe von "coagulo" kurz sein. Also entschied sich OVID, eine etwas gewagte Formulierung zu wählen und schrieb "COAGULA" (das letzte "a" ist kurz). Diesen Akussativ Neutrum deutete der collega als sog. "accusativus Graecus".
Par. 116, RUBENBAUER/ HOFMANN steht unter der Überschrift "Akkusativ des Inhalts" dies:
Es gibt drei Arten des Akkusativ des Inhaltes oder des inneren Objekts:
1.) ein stammverwandtes Substantiv tritt als Objekt zum Verbum:=figura etymologica
deorum vitam vivere=ein Götterleben führen
(die meisten führen eher ein miserables)
2.) die Verbalhandlung wird durch das Substantiv spezifiziert; es bezeichnet "eine besondere Erscheinungsform des Vorgangs der Verbalhandlung".
sanguinem sitire=nach Blut dürsten
(schönes Beispiel; weiter so!)
3.) Akk. Neutr. eines Pronomens als inneres Objekt:
a) Akk. obj. bei gewöhnlich intransitiven Verben:
id studeo=ich bemühe mich darum
id glorior=ich rühme mich dessen; z.B. "(de) victoria"=des Sieges; aufgrund des Sieges.
b) Akk. der Sache bei transitiven Verben neben Akk. der Person:
id nos cogitis=dazu zwingt ihr uns
AKKUSATIV DER BEZIEHUNG (acc. graecus):
dichterisch und nachklassisch; nach Adjektiven und Partizipien auf die Frage "in welcher Hinsicht" (besonders zur Angabe von Körperteilen)
flava comas=blond in Bezug auf die Haare; mit blonden Haaren
os umerosque deo similis=in Antlitz und Wuchs einem Gotte gleich.
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Der verehrte collega aus Heidelberg übersetzte also: "MIT HINSICHTLICH (VERMITTELS) DES LABS GERONNENER MILCH"! ("Mit geronnener Milch mit Hilfe des Labs") Es könne sich hierbei nur um einen "ACCUSATIVUS GRAECUS" handeln; das müsse für den Schüler genügen (mit dem ich diese Stelle übersetzte).
Also sprach Zarathustra!
Um die Sache noch ein wenig komplzierter zu machen, schlug ich diese Variante vor:
Noch einmal die ganze Stelle auf Latein:
nec mora, misceri tosti iubet hordea grani
mellaque vimque meri cum lacte coagula passo,
quique sub hac lateant furtim dulcedine, sucos
adicit."
"und ohne Verzug befiehlt sie (KIRKE), daß die Körner der gerösteten Gerste gemischt werden und Honig (dichterischer Plural) und die Kraft des Weines (Abstraktum für Konkretum) mit geronnener Milch, der man Lab beigegeben hat (das Lab ist in der Milch, was durch das HYPERBATON zum Ausdruck gebracht wird), und sie mischt Säfte hinzu, die sich heimlich unter dieser Süße verbergen (die diese Süße verdeckt; der Nebensatz ist proleptisch)."
Das ganze Gebräu dient also der Tarnung. Berühmte Giftmischerinnen haben sich immer wieder dieses Tricks bedient wie das berüchtigte "Blaubeer-Mariechen".
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Wie dem auch sei: Essentia non sunt multiplicanda. Oder um es kurz zu machen: Der KIRKE-COCKTAIL enthält:
geröstete Gerste
Honig (zum Süßen)
Wein (stark)
Milch, in die man Lab (kälbermagen als Ferment) hinzufügte, um sie zur Gerinnung zu bringen
Säfte (das Eigentliche; die Säfte, deren Geschmack von den übrigen Zutaten überdeckt wird, besitzen Zauberkraft).
Resultat: "Schweine-Verwandlung" der Gefährten des Odysseus (nach Trunk und Berührung mit Zauberstab)
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by decurio


POST!

Übersetzungsstelle: 
 
"nec mora, misceri tosti iubet hordea grani
mellaque vimque meri cum lacte coagula passo, ..."

Es handelt sich um Ovid, Metamorphosen, Buch XIV., Macareus und Circe, V. 273 f.
 
 
ich zitiere:
 
"In verschiedenen Wörterbüchern (z.B. Klotz) findet man unter pandere: "lac passum - geronnene Milch, Käse". Dann bringt man  aber coagula nicht mehr unter (acc. graecus wohl zu verwegen)
richtiger m.E. die Ableitung von pati: "Milch, die das Lab erduldet hat". 
Auf jeden Fall kommt Dickmilch oder Käse heraus."

Montag, 11. Mai 2015

TACITUS: AGRICOLA 36

Zeit: 84 n. Chr.
Ort: südöstliches (?) Schottland; Mons Graupius in der Nähe der Landenge; unweit der Mündung des Tay in den Isla: nach E. de Saint-Denis war Agricola bis zu diesem Hochplateau vorgestoßen.
Teilnehmer der Schlacht: Römer sowie batavische und tungrische Hilfstruppen; Britannier (Kaledonier).
Römischer Feldherr: GNAEUS IULIUS AGRICOLA (40-93 n.), Statthalter von Britannien (77-85 n.), ein fähiger Mann!
Anführer der Kaledonier: ein gewisser CALGACUS.
Truppenstärke der Römer: 8000 legionarii; 10 000 Mann auxilia, davon 3000 equitatus.
Truppenstärke der Kaledonier: wohl unter 30 000.
Verluste der Römer: 360 Legionäre; weit höhere Verluste bei den Hilfstruppen (werden nicht genannt).
Verluste bei den Kaledoniern: 10 000 (wird angezweifelt).
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Am Ende des Kap. 35 erfahren wir, daß AGRICOLA vor den Feldzeichen Aufstellung genommen hatte.
KAP. 36
 Die Schlacht wurde, wie üblich durch gegenseitigen Fernkampf eröffnet. Die Britannier schienen allerdings wenig beeindruckt. Sie konnten den Geschossen gut ausweichen oder sie abschlagen. Als er sah, daß es so nicht ging, schickte AGRICOLA 4 batavische und 2 tungrische Kohorten gegen den Feind. Diese gingen mit ihren Schwertern (strictis gladiis) auf die Britannier los. Während die Kohorten im Umgang mit dem "gladius" sehr geübt waren, konnte dies von den Britanniern nicht behauptet werden. Sie hatten viel zu lange Schwerter und zu kleine Schilde. Ihre Schwerter waren zudem noch ohne Spitze und für den Nahkampf wenig geeignet. Es ist also nicht verwunderlich, daß die Bataver kräftig austeilten. Sie schlugen nicht nur mit dem Schwert, sondern auch mit dem Schildbuckel zu. Viele, die in der Ebene kämpften, wurden niedergemacht. Dann stürmten die Kohorten hügelaufwärts, wodurch die anderen Einheiten nachdrängten. Unzählige Feinde wurden niedergehauen. Als die britannischen Streiwagenkämfer flohen, griff die römische Kavallerie an und unterstützte die Infanterie. Dadurch wurden die Briten erneut in Schrecken versetzt. Allerdings wurden die Reiter durch den dichtgedrängten Feind und das unebene Gelände aufgehalten, so daß man kaum noch von einem Reitergefecht reden konnte. Die Reiter konnten sich also kaum auf dem abschüssigen Gelände halten und wurden von den Pferden gestoßen. Hinzu kam, daß immer wieder Streitwagen und scheuende Pferde von vorn oder der Seite auf sie zustürmten.
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Bei der römischen Armee bekam man was geboten. Für Unterhaltung jedenfalls war gesorgt.
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Quelle: TACITUS: AGRICOLA 36, übertragen, eingleitet und erläutert von G. Dorminger, Goldmanns gelbe Taschenbücher,, München o. J. (Der Übertragung liegt der Text von E. Koestermann zugrunde: P. CORNELII LIBRI QUI SUPERSUNT. TOM II. Teubner, Leipzig 1957.
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by decurio




SWR-LANDESSCHAU:

Vermisste Studentin in Trier: Leiche von Tanja Gräff gefunden?

EILMELDUNG: DER FALL TANJA GRÄFF

Wende im Fall der vermissten Studentin Tanja Gräff:

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Leiche der vermissten Studentin Tanja Gräff in Nähe der FH und der Mosel an einem roten Felsen auf einem Felsvorsprung gefunden worden.

Focus Online: Ermittler finden sterbliche Überreste von Tanja Gräff

Spiegel Online: Trier: Vermutlich Leiche von vermisster Studentin Tanja Gräff gefunden

Stern Online: Vermutlich Leiche von vermisster Studentin Tanja Gräff entdeckt 

T-Online.de: Leiche von Tanja Gräff offenbar gefunden

FAZ Online: Leiche von Tanja Gräff wohl gefunden 

Volksfreund: Bilder zum Fall Tanja Gräff

Allmystery: Der Fall Tanja Gräff



Samstag, 9. Mai 2015

FEROCITAS ATROCITASQUE SAXONUM (WILDHEIT UND TROTZ DER SACHSEN)

EINHARDUS MONACHUS, minima statura, sed magno ingenio, liber praeclarus de VITA CAROLI MAGNI scripsit (composuit).
Der Mönch Einhard, von sehr geringer Statur, doch von großer Begabung, schrieb (verfaßte) ein hochberühmtes Buch über das Leben von Karl dem Großen.
Quo in libro SAXONES natura feroces, paganos, legibus carentes (legibus solutos), effrenatos (liberos, solutos) nominat.
In diesem Buch nennt er die Sachsen von Natur aus wild, der Gesetze entbehrend (ohne Gesetze, gesetzlos), zügellos.
OROSIUS presbyter in libro suo de historia mundi scribit de fortitudine terribili Saxonum.
Der Priester Orosius schreibt in seinem Buch über die Geschichte der Welt von der schrecklichen Tapferkeit (Verwegenheit) der Sachsen.
TACITUS in illo libro dicit (dixit), qui "Germania" inscribitur, virtutes Germanorum maxime Saxonibus inesse velut fortitudinem itemque eos semper ad arma paratos fuisse.
Tacitus sagt in jenem (berühmten) Buch, das den Titel "Germania" trägt, daß die Tugenden der Germanen besonders in den Sachsen innewohnen würden wie z.B. die Tapferkeit und ebenso, daß diese immer bereit zu den Waffen waren (waffenbereit waren).
Ab anno 772 usque ad annum 804, plus quam triginta annos, CAROLUS, REX FRANCORUM, contra Saxones bellum cruentum gessit.
Vom Jahr 772 bis zum Jahr 804, mehr als 30 Jahre lang, führte Karl, der König der Franken, gegen die Sachsen einen blutigen Krieg.
Quoque anno contra Saxones fidem christianam repudiantes profectus est.
Jedes Jahr zog er gegen die Sachsen, die den christlichen Glauben zurückwiesen, zu Felde.
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text by decurio; copyright
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zu Einhard: eigentlich hieß er EGINHARD; geb. um 770; im Kloster Fulda erzogen, dem damaligen Bildungszentrum des ostfränkischen Reiches; weil er so mickerig war, wurde er von WALAHFRIED STRABO "homuncio" (Menschlein) genannt; regen Geistes und nicht ohne Witz, kam er durch Empfehlung des Abtes BAUGULF an den Hof KAISER KARLS nach Aachen (anno 791 aut 792); dort leitete ALCUIN die Hofschule; Einhards Begabung vor allem der lateinischen Klassiker fiel diesem auf und so beauftragte er ihn, die Studien des Kaisers zu beaufsichtigen; hieraus entstand eine enge Freundschaft zwischen dem Kaiser und EINHARD!
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Quelle: Reclam: EINHARD: Vita Karoli Magni; das Leben Karls des Großen; Übers., Anmerk., Nachw. Evelyn Scherabon Firchow,lat./ dt., Reclam, Stuttg. 1995, Nachwort.
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zur Sachsengeschichte: WIDUKIND VON CORVEY: Res gestae Saxonicae; die Sachsengeschichte; übers. u. hrsg. v. E. Rotter u. B. Schneidmüller, Reclam; Stuttg. 1992.



Mittwoch, 6. Mai 2015

*grats*

Ich werde am Wochenende anrufen und habe ein kleines Präsent in Marsch gesetzt.

Dienstag, 5. Mai 2015

DIE ALTEN SACHSEN: NETTE LEUT'

"Unbändig ist der Sachsen Art, und harten Gemütes."
POETA SAXO I 32
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Ansonsten war mit denen nicht zu spaßen, da sie besonders gern mit der SAX (Skramasax), einem messerähnlichen Hiebschwert (Spitze: gekrümmt, abgerundet), hantierten.
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zitiert nach: HELLMUT DIWALD: HEINRICH DER ERSTE

TRAIANI EXERCITUS

Anno centesimo primo p. Chr. n. Traiano imperatori ad sexaginta milia militum erant, triginta milia militum legionariorum et tantundem auxiliorum, quibus Daciam invasit. Undecim legiones eo tempore apud Danuvium coacti fuisse videtur, qui inter Vindobonam et Pontum Euxinum collocati erant.
(Im 101. Jahr nach Christi Geburt hatte (verfügte) der Kaiser Traian ungefähr über 60 000 Soldaten, 30 000 Legionssoldaten und ebensoviel an Hilfstruppen, mit denen er in Dakien einfiel. Es scheint, daß zu dieser Zeit an der Donau 11 Legionen zusammengezogen waren, die zwischen Wien und dem Schwarzen Meer stationiert waren.)
Nomina legionum haec erant (Die Namen der Legionen waren):
LEGIO VII CLAUDIA
LEGIO I ITALICA
LEGIO V MACEDONICA
LEGIO I ADIUTRIX
LEGIO II ADIUTRIX
LEGIO IV FLAVIA
LEGIO XIII GEMINA
LEGIO X GEMINA
LEGIO XI CLAUDIA
LEGIO XIV GEMINA
LEGIO XV APOLLINARIS
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Quelle: PETER CONOLLY: TIBERIUS CLAUDIUS MAXIMUS, EIN RÖMISCHER REITER.
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by decurio





Sonntag, 3. Mai 2015

DIE WAFFE ADELT DEN MANN!

Kommt wohl von der exzessiven Lektüre der Reihe "Heere und Waffen".
(Im Dezember erscheint übrigens der 3. Teil der Merowinger-Trilogie: Das fränkische Heer der Merowingerzeit, Teil 3: Jagd, Pferd und Reitausrüstung.)
Novi posti de piratis, vide: NOVA-AETAS. BLOGSPOT:
a) BLACK BART: 400 SCHIFFE IN 3 Jahren!
b) DE AMERICAENSCHE ZEEROVERS
Bitte ein Bild von ALEXANDRE EXQUEMELIN!
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Samstag, 2. Mai 2015