Murmillo-Archiv

Samstag, 26. März 2016

OVID: HEROIDES VIII (5)

V. 11-14: zweifacher Vergleich: a) in Form einer rhetorischen Frage: Wäre sie von Barbaren geraubt worden, wäre es ihr nicht sonderlich schlimmer ergangen.-b) Andromache wurde besser behandelt!
V 15-24  : Aufforderung an Orest: er soll sein Recht beanspruchen, und zwar "non timidas...manus", also tapfer (hier wird bereits der spätere Mord an P. antizipiert); starker Gegensatz zu dem himmelschreienden Unrecht: At, tu...; sie appelliert an sein Pflichtgefühl und an seine "pietas" (moral. Erpressung; Anstiftung zur Tat; typisch: Männer machen, Frauen lassen machen; sich ja nicht die Hände schmutzig machen usw.
Vergleich mit Viehdiebstahl-Um wieviel mehr müsse er zur Tat schreiten, wenn die Frau geklaut wird!-Beispiel des Menelaos, der einen "bellum iustum" wegen einer Frau führte (Männer kloppen sich um meist nichtswürdige Frauen, weil sie blöd sind.)-Hätte M. die Hände in den Schoß gelegt (nach dem Motto: Frau weg, kommt die nächste; habe ich mehr Zeit für Fußball.)-wäre Helena immer noch mit dem "gegelten" Frettchen von Paris zusammen.-M. hat 1000 Schiffe (was das kostet!) gerüstet (mille rates; pars pro toto; Metonymie). Von ihm verlangt sie lediglich: ipse veni!=komm selbst (und leg den Kerl um)!
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decurio

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