Murmillo-Archiv

Donnerstag, 7. April 2016

OVIDIUS: AMORES I, 15, 31-42:...CARMINA MORTE CARENT

31-38  := Das Gedicht entbehrt des Todes; kennt nicht den Tod.-dagegen: Kieselsteine und die Pflugschar unterliegen dem Zahn der Zeit (nicht so das Gedicht!)-Dichtung steht höher als die Herrscher dieser Welt (subversiv!)-höher als Gold-nur das dumme Volk bewundert Schätze (mein Haus, mein Auto...mein Staubsauger...)-er hingegen wünscht sich, a) daß ihm Apoll den Becher reicht-daß b) sein Haar mit Myrte umkränzt wird-und c) daß Liebende ihn lesen-
39-42: Neid gibt es nur unter Lebenden-wenn tot, dann kein Neid mehr-dann wird man durch seinen Ruhm (durch sein Verdienst) "beschützt".
Schlußdistichon:
Érg(o) etiám cum mé suprémus adéderit ígnis=daher, wenn auch mich das letzte Feuer aufgefressen haben wird (Hexameter)
vívam pársque meí// múlta supérstes erít=werde ich (denoch) leben und ein großer Teil meiner (selbst=der beste Teil=sein opus, seine Dichtung) wird "überlebend" sein (mich überleben; fortdauern).
(Pentameter)
(es gibt eine ähnliche Stelle bei Horaz (Ode 3, 30), wo der Dichter davon spricht, daß ihn Libitina, die Todesgöttin, meiden wird)
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erg(o) etiam: SYNALÖPHE=Verschleifung zur Hiatvermeidung: auch Elision genannt, bei "Zusammentreffen von Vokal im Auslaut (oder Vokal+m) mit Vokal des folgenden Wortes im Anlaut (oder h+Vokal)";
"Bei der Verschleifung wurde die Schlußsilbe nur kurz angeschlagen: meist wird sie heute nach späterer Weise ganz unterdrückt (elidiert). Bei folgendem est wird nicht der auslautende Vokal elidiert, sondern das anlautende e (Aphairesis)."
 Hermann Throm: Lat. Grammatik;
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decurio

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