Murmillo-Archiv

Samstag, 4. Juni 2016

DER ARACHNE-MYTHOS: OVID: METAMORPHOSEN VI, 1-145 (TEIL 1)

Die neun Töchter des PIEROS wurden von den MUSEN im Wettgesang besiegt und wegen ihrer Schmähreden in Elstern verwandelt. Dieser Erzählung hatte PALLAS gelauscht und den Zorn der MUSEN gebilligt! So spricht sie zu sich selbst:
"Loben allein ist zuwenig,-gelobt zu werden verlang ich,
und nicht ungestraft meine Gottheit mißachtet wissen" (Vers 3 f.; Übersetzung: ERICH RÖSCH).
Durch das Schicksal der PIERIDEN wird PALLAS an die Weberin ARACHNE erinnert, welche sich vermaß, mit der Göttin in der Webekunst konkurrieren zu wollen (Vers 1 bis 25):
"Und es wendet ihr Sinn dem Schicksal Arachnes sich zu, von
 der sie gehört, sie wollt ihr nicht weichen im Ruhme der Webkunst."
ARACHNE, von einfacher Herkunft, Vater, IDMON, ein Wollfärber, Mutter, tot, ist eine stolze junge Frau. Schon ihre Mutter war so berühmt durch ihre Webkunst, daß allerlei Nymphen herbeikamen, um ihre Kunstwerke zu schauen und zu bewundern. Dafür konnte es nur eine Erklärung geben:
"...Sie mußte von Pallas belehrt sein." (Vers 24)
Dies verneint ARACHNE tiefbeleidigt, und wahnwitzig fordert sie die Göttin zum Wettstreit heraus! PALLAS ATHENE verwandelt sich nun in ein altes Weib und warnt ARACHNE, ihren wohlgemeinten Rat nicht zu verachten: Mit Sterblichen könne sie ruhig wetteifern, der Göttin aber solle sie weichen. Außerdem solle ARACHNE sich für ihre frevlerischen Worte demütig entschuldigen. Dann und nur dann werde ihr verziehen.
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murmillo-team

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