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Dienstag, 6. Dezember 2016

GOTENGESCHICHTE: TOTILA-"DER LETZTE KAMPF": TEJA, THE BRAVE

Vorgeschichte:Nachdem TOTILA Rom ein zweites Mal eingenommen hatte, wurde BELISAR, der Feldherr der Byzantiner, zurückbeordert. Das war im Jahr 549. Sein Nachfolger wurde der 72jährige Eunuch NARSES (ein bißchen zu alt für den stressigen Job, wird aber gut bezahlt gewesen sein), der "das größte, prächtigste und am besten ausgerüstete Heer" anführte, "das Ostrom jemals zusammengebracht hatte." Dieses "prächtigste" Heer sah, wie folgt aus: NARSES sammelte unterwegs allerlei "Gelichter" ein: Hunnen, Langobarden, Heruler, Gepiden, Perser, Griechen, eben alles, was er kriegen konnte. Bei Gualdo Tadino in Umbrien kam es dann zum "clash". Während TOTILA vor seinem Heer Kunststückchen zeigte, hatte NARSES umgestellt und Bogenschützen an die Flanken geschickt: insgesamt 8000! Resultat: 6000 tote Goten! TOTILA machte sich verwundet aus dem Staub und wurde auch noch von einem Gepidenspeer getroffen. Er wurde unterwegs eiligt verscharrt (für ein Staatsbegräbnis war keine Zeit).
Die Goten flohen nun Richtung Norden, in die Gegend von Pavia und Verona (wo es auch schön ist). Dort wählten sie einen neuen König: TEJA. Der ließ zunächst einmal alle Geiseln über die Klinge springen: ca. 300-350 Männer und Jünglinge aus Senatorenfamilien. Ihre Schätze versteckten die GOTEN unterdessen in den Höhlen von CUMAE. Die Truppen der GOTEN, die inzwischen auf der misenischen wie sorrentinischen Halbinsel lagen, waren von Land her abgeschnitten und wurden deshalb von der gotischen Flotte versorgt. Zwei Monate lagen sie so den Byzantinern gegenüber, getrennt durch den tiefen Fluß Sarnus (Drakon). Ganz byzantinisch, bestach nun der Kastrat NARSES den gotischen Flottenchef, der dafür-die Welt war schon immer voller Dreckskerle- fast die ganze Flotte auslieferte! Ungefähr zugleich drängte NARSES die GOTEN auf einen Hügel bei STABIAE zurück, den sog. MONS LACTARIUS. Der Historiker PROKOPIOS schreibt:
"Als sich die Goten, die bereits Mangel an Nahrung litten, auf dem Lactarischen Berge niedergelassen hatten, bereuten sie alsbald ihren Entschluß; denn noch mehr gebrach es ihnen hier an Lebensmitteln, so daß sie bald nichts mehr besaßen, wovon sie sich und ihre Rosse ernähren konnten.
In dieser Not  faßten sie einen heldenmütigen Gedanken. Besser, meinten sie, sei es in der Schlacht den Tod zu erleiden, als dem Hunger zu erliegen. Darum warfen sie sich unvermutet in plötzlichem Angriffe auf den Feind."-SIC!
Die Römer hielten zwar stand, doch sie kämpften ziemlich chaotisch. PROKOP bemerkt: "Keiner gehorchte den Befehlen..." Dann stiegen die GOTEN von ihren Pferden und bildeten eine tiefgestaffelte Phalanx. Hören wir PROKOP:
"Meine Erzählung wendet sich nun einer Schlacht zu, die würdig ist, unvergessen zu bleiben, schon wegen der Tapferkeit eines Mannes, der die Taten der gefeiertsten Helden des Altertums übertroffen hat: des TEJA."
Dieser kämpfte fast alleine in vorderster Front. Die Römer drangen in großer Zahl auf den Recken ein, in dessen Schild viele Speere steckten. War der Schild zu schwer davon, ergriff er einen neuen. So kämpfte er ununterbrochen. Einen kurzen Moment paßte er beim Schildwechseln nicht auf, da traf ihn ein Speer. Er war sofort tot. Die Römer steckten seinen Kopf auf eine Lanze. Doch die GOTEN kämpften mit Ingrimm weiter, "denn den Goten war es klar, daß sie ihren letzten Kampf kämpften." Auch am nächsten Tag wurde gekämpft. Dann kam es zu einer Art Waffenstillstand.
So war das damals, bei den alten GOTEN! Da wurde ganz schön viel gekämpft.
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