Murmillo-Archiv

Mittwoch, 16. Januar 2013

RÖMISCHE KRIEGSGESCHICHTE: GERMANIEN (2): DIE WEITEREN EREIGNISSE

DRITTER GERMANIENFELDZUG DES GERMANICUS (16 n.): P. CORNELIUS TACITUS, "ANNALEN" (AB EXCESSU DIVI AUGUSTI) II, cap. 5-26



The battle rages on.

GERMANICUS verließ nun das OBERE HEER. Die II., XIII., XIV. und XVI. LEGION zog entlang der Lahn bis zur Mündung in den Rhein. Die Führung hatte vermutlich der LEGATUS SILIUS. Dort stiegen die Soldaten in die Schiffe der CLASSIS AUGUSTA GERMANICA und fuhren rheinabwärts, vorbei am Lager des UNTEREN HEERES auf dem FÜRSTENBERG bei VETERA südlich von XANTEN (COLONIA ULPIA TRAIANA=CUT). Im Land der BATAVER (HOLLAND) teilte sich der Strom. TACITUS schreibt AB EXCESSU DIVI AUGUSTI II, 6 (ANNALEN):
"Nam Rhenus (Denn der Rhein) uno alveo continuus (ununterbrochen; fortlaufend in einem Flußbett) aut modicas insulas circumveniens (oder nur kleine Inseln umgehend; umfließend) apud principium agri Batavi (am Anfang des Batavischen Gebietes) velut in duos amnes dividitur (teilt sich gleichsam in zwei Ströme), servatque nomen (und er behält den Namen) et violentiam cursus (die Gewalt des Laufs=Strömung), qua Germaniam praevehitur (wo er an Germanien vorbeiströmt), donec Oceano misceatur (bis er mit dem Ozean "vermischt" wird; in den Ozean mündet; sich mit dem Ozean vereinigt; Dat.!); ad Gallicam ripam (am Gallischen Ufer; an das Gall. Ufer; Seite) latior et placidior adfluens (breiter und langsamer (gemächlicher; ruhiger) dahinfließend) verso cognomento (nachdem der Name verändert wurde; mit geändertem Namen) Vahalem accolae dicunt (nennen ihn die Anwohner Vahalis), mox id quoque vocabulum mutat (bald vertauscht er auch diese Bezeichnung) Mosa flumine (durch; mit dem Fluß Mosa) eiusque imenso ore (und durch die  gewaltige Mündung dieser; durch ihre...; mit ihrer...) eundem (denselben) in Oceanum effunditur ( vergießt sie denselben in den Ozean hinaus; ergießt sie sich (mit demselben); medial; auch: strömt sie ihn hinaus; reflexiv medial)."
Doch von nun an wurde die Kaffeefahrt ernst! Die Flotte fuhr in die FOSSA DRUSIANA (DRUSUSGRABEN), ein Kanal voller Gestrüpp und Mücken. Dieser führte in den FLEVO SEE (heute die Lagunen am Ostufer der ZUIDERSEE). Von da aus führte vermutlich ein weiterer Kanal hinaus auf die Nordsee. An der Küste entlang ging die Fahrt zuerst nach Norden, dann nach Osten bis zur Mündung der
Ems (wo ich übrigens immer Urlaub mache!). Emsaufwärts führte der Weg ins Land der BRUCTERI MAIORES (rechtes Ufer) und zu den BRUCTERI MINORES (folglich auf dem linken Ufer). Der LEGATUS der AUXILIARTRUPPEN war ein gewisser LUCIUS STERTINIUS, den VON TIPPELSKIRCH den "Chefplünderer des Heeres" nennt. Dies begab sich im Jahre 15 n. in GERMANIEN.-
Nach: W.-D. VON TIPPELSKIRCH: DIE STUNDE DER GERMANEN.
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Sir R (ebenfalls Germane and proud of it!)




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