Murmillo-Archiv

Samstag, 11. Mai 2013

CAESAR, GAIUS IULIUS



















* 13.07.100 oder 102 in Rom
+ 15.03.44 in Rom

Ganz Gallien?

Iulius Caesar (Julius Cäsar) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Schriftsteller.
Cäsar kam als Neffe des Gaius Marius 87 - 84 früh in Kontakt mit dem Führer der Popularen, Lucius Cornelius Cinna (um 85 heiratete er dessen Tochter Cornelia). 68 war er Quästor in Spanien, 65 kurulischer Ädil, 63 Pontifex maximus (möglicherweise einer der Hintermänner von Lucius Sergius Catilina), 62 Prätor und 61/60 Proprätor in Spanien.
Nachdem Cäsar nach Rom zurückgekehrt war, verbündete er sich mit Gnaeus Pompeius (Magnus) und Marcus Licinius Crassus (Dives) zum 1. Triumvirat (Dreimännerkollegium), das von 60 - 53 gegen Gegner im Senat und anderswo geschlossen wurde. Als er 59 Konsul wurde, setzte er seine Vorstellungen und die seiner Verbündeten rücksichtslos durch. Danach wurde er Prokonsul in Gallia Cisalpina, was mehr oder weniger zufällig seine machtpolitische Ausrichtung nach Nordwesten festigte und als Sprungbrett für die Eroberung ganz Galliens diente, die von 58 - 51 dauerte.
Cäsar siegte 58 über die Helvetier bei Bibracte und danach über den Suebenkönig Ariovist. 57 eroberte er den Nordwesten Galliens, 56 Aquitanien. Während der Eroberung Galliens unternahm Cäsar auch immer wieder Ausfälle über die gallischen Grenzen hinaus. Zweimal überschritt er den Rhein und schlug die Germanen zurück (55 und 53), zweimal setzte er nach Britannien über (55 und 54). Doch bevor Cäsar ganz Gallien vollständig unterwerfen konnte, kam es 52 v. Chr. noch einmal zu einem überraschenden Aufstand unter Vercingetorix. 52 schlug Vercingetorix die Römer bei der Avernerhauptstadt Gergovia und versuchte, sie durch Angriffe auf die Nachschubwege zu zermürben. Cäsar warb aber germanische Hilfstruppen an und belagerte erfolgreich Avaricum, wo er Vorräte erobern konnte. Den entscheidenden Sieg errang er bei Alesia, das er durch eine durchdachte Umzingelung vom Nachschub ausschloss. Ein gallisches Entsatzheer versuchte nun seinerseits, Cäsars truppen zu umzingeln und brachte die Römer in eine kritische lage. Aber auch dieses Ersatzheer konnte die in Alesia eingeschlossenen Gallier nicht mehr befreien. Der Krieg war damit für die Gallier verloren.
Für Cäsar waren damit aber die Auseinandersetzungen noch nicht beendet, denn inzwischen hatte sich in Rom die politische Lage zu seinen Ungunsten entwickelt. Der Senatsbeschluss vom 7. 1. 49 übertrug Pompejus und den Konsuln diktatorische Vollmachten und verlangte von Cäsar die Entlassung des Heeres. Dieser dachte nicht daran und überschritt mit seinem Heer am 10./11. 1. 49 den Fluss Rubikon, was eine symbolische Provokation darstellte und den Bürgerkrieg auslöste, der bis 45 v. Chr. andauerte. Cäsar unterwarf 49 Spanien, liess sich zum Konsul für 48 wählen, schlug Pompejus am 9. 8. 48 bei Pharsalos (Thessalien) und verfolgte ihn bis nach Ägypten, wo Pompejus im Auftrag von Höflingen des Kindkönigs Ptolemaios XIII. ermordet wurde. Cäsar entschied in Alexandria aber den ägyptischen Thronstreit zugunsten Kleopatras VII. und damit zuungunsten Ptolemaios XIII. Im Anschluss daran sicherte er 47 Kleinasien gegen Pharnakes II. Die übriggebliebenen Pompejaner schlug Cäsar in Nordafrika 46 bei Thapsus und 45 in Spanien bei Munda. Im Februar 44 liess er sich zum Diktator auf Lebenszeit machen und hatte vermeintlich die Alleinherrschaft erworben.
Cäsar unterschätzte jedoch die noch vorhandene oder neu entstehende Opposition. Der Senat machte sich v. a. Sorgen, ob er nach der Königswürde streben würde. An den Iden des März 44 fiel Cäsar im Senat einer Verschwörung des Brutus und Cassius und einiger weiterer Männer zum Opfer.

Cäsars literarisches Werk umfasst v. a. seine Bücher über den Gallischen Krieg (Commentarii), von denen das 8. wahrscheinlich nicht von ihm verfasst wurde und seine 3 Bücher über den Bürgerkrieg (Commentarii).
Cäsar befasste sich daneben auch mit Lyrik, Rhetorik und schrieb Tragödien. Diese Werke sind aber nur fragmentarisch erhalten. Schon Augustus unterdrückte ihre Publikation. Auch die Reden Cäsars wurden nicht oder nur schlecht ediert.

Literatur:
Dahlheim, Werner: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates; Paderborn 2005
Meier, Christian: Caesar; Berlin 1982
Rasmussen, Detlef (Hg.): Caesar; Darmstatt 1980



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