Murmillo-Archiv

Sonntag, 17. August 2014

POSTREMUM SAXA LOQUUNTUR (7)

Die Gesamtaussage, so Kühn, ist etwa diese:
1.) "Da ist der immer wiederkehrende Gedanke, die Fruchtbarkeit zu gestalten, das Leben, das Fortzeugen, das unvergängliche Sein. Es erscheint im Zeichen der Welle..."
(Wasser=Leben)
2.) ewige "Erneuerung des unvergänglichen Lebens" (versinnbildlicht im Baum)
3.) "Das Leben ist stärker als der Tod..."
4.) Die Steine sprechen von "der Kette der Ahnen, die das Leben tragen, von der Reihe derer, die vor uns waren."- Sie sprechen aber auch "von den Lebenden, die das Leben weitergeben."
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Der Hügel von Saint Michel: 58 m Höhe, auf dem Hügel zunächst ein röm. Tempel, dann fränk. Kapelle zwecks Befreiung von den Dämonen; Totenstadt unter dem Hügel; 39 Steinbeile, Kette aus Callais-Perlen, 10 Anhänger aus Elfenbein, 13 kleinere Steinkisten um die Hauptkammer herum, Rinderknochen; wohl Totenstadt für einen Fürsten (mit Teil seiner Herde begraben):
"Dieser Fund ergibt deutlich, daß die Leute der Megalithkultur Nomaden, Viehzüchter waren, nicht Ackerbauern wie die Bandkeramiker."
weitere Gräber: Manio-Kermario, Mané Kérione, Kercado, Mané Er H'roek, Butten Er Hach, Rocher.
Die Gesamtaussage ist bei allen Gäbern ungefähr diesselbe.
"Die Steine sprechen von einer Welt der Viehzüchter, der Nomaden, es ist die MEGALITHKULTUR." (Zeit: 4000-1500 v. Chr., Verbreitungsgebiet: Küsten des Mittelmeeres und des Atlantiks). Ihre Kunst ist abstrakt und symbolhaft:
"Sie drückt in sichtbaren Gleichnissen aus, was diese Menschen bewegt, was sie zu ihrem Leben brauchen: die Fruchtbarkeit der Tiere, der Menschen, die Ewigkeit des Lebens."
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Zitate aus: H. Kühn: Wenn Steine reden.
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Septimum et postremum saxa locuta sunt.

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