Murmillo-Archiv

Donnerstag, 18. Juni 2015

ODYSSEUS WAR DOCH NICHT AM DEUTSCHEN RHEIN

Im 8. Kapitel seines vielgelesenen Buches "BEVOR DIE RÖMER KAMEN" ist RUDOLF PÖRTNER einem historischen Irrtum auf der Spur, wonach die Stadt DUISBURG eine Gründung des Trojakämpfers und Irrfahrers Odysseus gewesen sei. Vertreten wurde diese Theorie von dem Duisburger Geologen und "Vorgeschichtsfreund" EDUARD WILDSCHREY. Dieser schreibt, daß das Rhein-Rhône-Tal der "Korridor Mitteleuropas" gewesen sei, "um den sich seit altersgrauer Vorzeit" die ganze europäische Geschichte  drehe und-jetzt kommt's-daß DUISBURG von MARSEILLE aus gegründet worden sei! WILDSCHREY hat sich hierbei auf das 3. KAPITEL der "GERMANIA" des TACITUS berufen. Dort erfährt der staunende Leser, daß ASCIBURGIUM, welches am Niederrhein liegt, von ULIXES gegründet worden sei, auch gebe es dort einen Altar mit dem Namen LAERTES, des Vaters des Odysseus, nebst griechischen Inschriften. Schon 1765 fiel dem Duisburger Syndikus C. V. WEISSE auf, daß das Ganze blanker Unsinn ist:
Es stelle sich als "artiges Märlein dar, welches ohne Zweifel von den Römern herkommt, die sich bei uns...niedergelassen und mit unseren Töchtern sich beweibt hatten".
Doch  nicht alles ist erlogen und erstunken: So findet sich z.B. der Namen "ASCIBURGIUM" im heutigen ASBERG wieder, das 7 km von DUISBURG entfernt ist. Auch auf einer spätrömischen Straßenkarte findet sich ein KASTELL ASCIBURGIUM. Tatsächlcih wurden Spuren davon ausgegraben! Doch die Vertreter der DUISBURG-ODYSSEUS-HYPOTHESE gaben keine Ruhe. Einer ihrer Vertreter war der Geograph RICHARD HENNIG, "anerkannter Gelehrter" sowie "kampffreudiger Bundesgenosse" von WILDSCHREY. Er deutete die TACITUSSTELLE als Hinweis auf "uralte Geschäftsbeziehungen zwischen Griechenland und Germanien" (Pörtner). Es habe-so HENNIG-um die Wende vom 3. zum 2. JT (?-im Text: "vierten JT) einen "schwunghaften Handel"gegeben. Besonders der Bernsteinhandel habe floriert. Kaufleute aus dem Mittelmeerraum seien zu uns gekommen, um an das "Gold des Nordens" zu kommen.
Was tut man nicht alles für Geld! Allerdings ist fraglich, ob es den griechischen "Koofmichs" bei uns gefallen hat, denn-so PÖRTNER: "Nach DUISBURG fährt man nicht zum Vergnügen." Es sei nämlich "Eine Stadt der Arbeit und der aufgekrempelten Ärmel."
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DUISBURG-eine griechische Gründung von MARSEILLE?-Wir singen jetzt alle die MARSEILLAISE und DUISBURG wird umbenannt in "DUISOSPOLIS".
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decurio



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